Emissionsklassen
Welche Emissionsklassen gibt es?

Durch Emissionsklassen werden die Abgabe von Schadstoffen (z.B. bei Holzwerkstoffen oder Verbrennungsmotoren) oder auch Störsignale in der der Funktechnik unterschieden. Wir konzentrieren uns hier auf die Klassifizierung bei den Holzwerkstoffen. Durch die unterschiedlich starke Ausdünstung von Formaldehyd wird in folgende Emissionsklassen unterschieden:
- Emissionsklasse F0: Formaldehydfrei
- Emissionsklasse E1: Ausdünstung von maximal 0,1 ppm
- Emissionsklasse E2: Ausdünstung von maximal 1,0 ppm
- Emissionsklasse E3: Ausdünstung von maximal 1,4 ppm
Die Einheit ppm steht für parts per million (Millionstel). Es handelt sich dabei um die Abgabe von Formaldehyd in Milliliter pro Kubikmeter (ml/m³). Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation WHO oder das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) haben Formaldehyd als krebserregenden Stoff (CMR-Stoff) eingestuft. In Deutschland ist durch die Chemikalien-Verbotsverordnung geregelt, dass nur Holzwerkstoffe mit einer Ausdünstung von unter 0,1 ml/m³ (entspricht 0,1 ppm oder auch 124 µg/m³) in Verkehr gebracht werden dürfen.
Auch auf EU-Ebene gibt es gemäß CLP-Verordnung (CLP = Classification, Labelling and Packaging) eine entsprechende Einstufung. Seit Juni 2014 wird Formaldehyd in der Kategorie 1 B (kann Krebs erzeugen) geführt.
Bereits im Einkauf unserer Materialien achten wir die Einhaltung dieser Vorgaben und weisen diese in Form von beigefügten Datenblättern der Hersteller nach. Unsere Holzwerkstoffe besitzen alle die Emissionsklasse E1 und können somit im Innenausbau oder auch für den Möbelbau verwendet werden.
Was ist Formaldehyd?

Formaldehyd gehört zur Stoffgruppe der Aldehyde. Es ist ein farbloses, brennbares und giftiges Gas, welches durch seinen säuerlich-stechenden Geruch auffällt. Als Bestandteil des Klebstoffes in den Holzwerkstoffen wird es durch die Reaktion mit der Raumluft (Temperatur und Luftfeuchtigkeit) freigesetzt und es kommt zu sogenannten Ausgasungen. Formaldehyd ist ein natürlicher Stoff, der unter anderem im menschlichen Körper, bei Tieren oder auch in Obstsorten wie Äpfeln oder Weintrauben zu finden ist. Durch den Stoffwechselprozess baut ein gesunder Mensch täglich etwa 50 g auf und auch wieder ab.
Im Jahr 1855 entdeckte Alexander Michailowitsch Butlerow das Formaldehyd. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde Formaldehyd als ca 40%-ige Lösung (Formalin) zur Konservierung von Präparaten eingesetzt. Inzwischen gibt es eine ganz Reihe von Anwendungsfeldern. Einige davon sind:
- Klebstoffe
- Textilhilfsmittel (z.B. knitterfreie Kleidung)
- Düngermittel
- Desinfektion
- Fungizide
- Impfstoffherstellung
- Polymerherstellung
- Kosmetik
Wo finde ich Angaben zu den Emissionsklassen bei den Produkten?

Bei all unseren Produkten finden Sie die Angabe zur Emissionsklasse in der Kurzbeschreibung (siehe Bild), in der Detailbeschreibung des jeweiligen Artikels (in der Tabelle) oder auch in den beigefügten Datenblättern.
Unsere Angaben basieren auf den Informationen der Hersteller. Da jeder Hersteller seine Informationen nach individuellen Mustern aufbaut, zum Teil auch nicht in englischer Sprache haben wir die wesentlichen Information der jeweiligen Produkte einheitlich zusammengestellt.
Bei Fragen zu unseren Produktangaben wenden Sie sich unter info@expresszuschnitt.de an unseren Support.
Welche Gefahren bestehen und wie kann ich mich schützen?
Wie schon unter Punkt 2 beschrieben, ist Formaldehyd ein natürlicher Stoff, der jedoch z.B. bei Aufnahme in erhöhter Konzentration zu folgenden Symptomen führen kann:
- Allergien
- Haut- und Atemwegserkrankungen
- Augenreizung
- Gedächtnisstörungen
- Kopfschmerzen, Beeinträchtigung der Konzentration
- Karzinogen
Besonders im Innenausbau und im Möbelbau können Ausdünstungen von Formaldehyd wahrnehmbar sein. Die Intensität ist unter anderem von Faktoren wie der Raumgröße, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit sowie der Menge der emittierenden Bauteile abhängig. Folgende Maßnahmen werden empfohlen, um den Ausdünstungen entgegenzuwirken:
- Regelmäßiges Lüften
- Nutzung einer automatisierten Be- und Entlüftung
- Versiegelung von Bohrlöchern und Schnittkanten
- Aufstellen bestimmter Pflanzen zum Abbau von Formaldehyd
- Oberflächenbehandlung mit biologischen Lasuren oder Lacken